ProA-Halbfinale: Vier Teams, ein Ziel – der Aufstieg

Mit Science City Jena, den GIESSEN 46ers, den VET-CONCEPT Gladiators Trier und Phoenix Hagen stehen die Halbfinalisten der diesjährigen ProA-Playoffs fest. Alle vier Mannschaften wollen ins Finale – und weiter in Richtung Basketball-Bundesliga. Die Vorschau auf zwei spannende Serien:
Als Hauptrundenmeister geht Science City Jena mit breiter Brust ins Halbfinale. Im Viertelfinale ließ das Team von Coach Björn Harmsen dem Außenseiter aus Bochum nicht den Hauch einer Chance. Mit einem klaren 3:0-Sweep und beeindruckenden Punktedifferenzen von +24, +18 und +25 untermauerte Jena seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll. Vor allem offensiv präsentiert sich das Team in Topform: 98 Punkte im Schnitt, starke Wurfquoten (64,6 % Zweier, 46,2 % Dreier) und ein überragender Robin Christen, der 62,5 % seiner Dreier trifft.
Gießen hingegen geht als Außenseiter, aber mit viel Rückenwind in die Serie. In einer umkämpften Viertelfinalserie setzten sich die 46ers mit 3:1 gegen die Eisbären Bremerhaven durch – trotz verlorenem Heimvorteil. Besonders hervorzuheben ist die Ballkontrolle der Hessen: Nur 8,8 Turnover pro Spiel sind Ligaspitze in den Playoffs. Doch nun wartet mit Jena das defensiv aggressivste Team – es wird spannend zu sehen, wer sich hier durchsetzen kann.
In der regulären Saison behielt Jena in beiden Duellen die Oberhand (+7 in Gießen, +21 zu Hause). Die Favoritenrolle ist klar – doch die 46ers haben bereits bewiesen, dass sie überraschen können.
Auch im zweiten Halbfinale treffen zwei Mannschaften aufeinander, die bereits im Vorjahr in dieser Runde standen. Damals war für beide Schluss – diesmal soll es weitergehen.
Trier zeigte sich in der Serie gegen Tübingen offensiv in Bestform. Mit vier Spielen über 90 Punkten setzte sich das Team um Topscorer Behnam Yakhchali (17,0 Punkte im Schnitt) mit 3:1 durch. Besonders auffällig: die Dominanz unter den Brettern. Überraschenderweise ist es nicht einer der Center, sondern Flügelspieler Marco Hollersbacher, der mit 9,5 Rebounds pro Partie herausragt – und nun auf seinen Ex-Club trifft.
Phoenix Hagen setzte sich in der wohl dramatischsten Serie gegen Crailsheim durch. Nach vier Heimsiegen in Folge erzwangen die Feuervögel ein entscheidendes Spiel fünf – und triumphierten ausgerechnet auswärts mit 77:73. Herausragend: Sincere Carry, der aktuell mit 21,6 Punkten pro Spiel der Topscorer aller Halbfinalisten ist. An seiner Seite blüht Bjarne Kraushaar auf – seine Dreierquote liegt in den Playoffs bei sensationellen 52,9 %.
Kurios: In der regulären Saison gewannen jeweils die Auswärtsteams – ein gutes Omen für Hagen?
Ob Favorit oder Außenseiter – alle vier Teams haben ihre Stärken, Stars und Geschichten. Eines ist sicher: Die Halbfinals versprechen hochklassigen und emotionalen Basketball. Wer schafft den letzten Schritt ins Finale – und wahrt damit die Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga? Die Antwort gibt es in den kommenden Tagen auf dem Parkett.