Phoenix Reisen / MS Amera: Rund um Großbritannien und Island

Am 26. April 2025 begann unsere Kreuzfahrt mit der MS Amera ab Bremerhaven, organisiert von Phoenix Reisen. Schon beim Betreten des Schiffes fiel die angenehme, fast familiäre Atmosphäre auf. Das Boarding verlief zügig und gut organisiert. Die Koffer standen bereits vor unserer Kabine, die geräumig, hell und geschmackvoll eingerichtet war. Das Schiff präsentierte sich in sehr gepflegtem Zustand – mit edlem Holz, klassischer Einrichtung und vielen liebevollen Details. Die öffentlichen Bereiche wie Bibliothek, Palmengarten und das großzügige Außendeck mit Pool luden zum Verweilen ein.
Nach einem ersten ruhigen Seetag erreichten wir Aberdeen. Mit kostenlosen Shuttlebussen erreichten wir das 3 Kilometer entfernte Stadtzentrum. Das imposante Marschial College mit dem 72 Meter hohen Mitchel Turm aus Granit (zweithöchstes Granitgebäude der Welt) ist eines der Sehenswürdigkeiten.
Ein Besuch im maritimen Museum, der Eintritt ist frei, ist empfehlenswert. Ausflüge von Aberdeen wurden u.a. zum bekannten Balmoral Castle angeboten.
Die Inselgruppe liegt vor der Nordküste Schottlands. Bekannt auch durch den Steinkreis “Ring of Brodgar”, welcher mit 104 Meter Durchmesser größer ist als Stonehenge in England und auch älter (2.700 Jahre v. Chr.). Von den insgesamt 60 Steinen sind noch 27 vorhanden.
Später erkundeten wir noch das schöne Stadtzentrum Kirkwalls, wobei die St. Magnus Kathedrale von 1137 der Anziehungspunkt ist. Das besondere Merkmal ist die Bauweise aus roten und gelben lokalem Sandstein. Gegenüber befinden sich die Ruinen Bishop´s Palace und Earl´s Palace, ein prächtiger Renaissancebau aus dem 17. Jahrhundert.
Über M/S Amera: max. 835 Pax / 205 Meter lang / 29 Meter breit / Tiefgang 7,25 Meter / 1988 in Dienst gestellt / 2021 zuletzt renoviert / 39.051 BRZ
Am nächsten Tag machte die Amera in Invergordon fest, einer malerischen Stadt Die schottischen Highlands waren über den nächsten Stoppt zu erreichen. Invergordon, das Städtchen ist nicht sonderlich groß und kann bequem auf eigene Faust erkundet werden. Dabei ist die Kirche interessant und ein maritimes Museum (Eintritt frei). Die vielen Gemälde an den Häusern erzählen von der Geschichte, den Menschen und der industriellen Entwicklung der Region. Es ist fantastisch bunt.
Ausflugsmöglichkeiten gibt es u.a. zum See Loch Ness und dem fotobekannten Urquhart Castle. Eine dreistündige Panoramafahrt bringt viele Eindrücke über die Landschaft.
Ein Abend voller Köstlichkeiten im Spezialitätenrestaurant an Bord mit Lachs-Triple mit Tatar & Kaviar, Sorbet mit Gingerbier, Rinderfilet mit Gemüsesouflaki und Granatapfeleis. Das Pichlers ist im Reisepreis für jeden Gast enthalten.
Der folgende Seetag war sehr schaukelig. Wind mit bis zu einer Geschwindigkeit von 46 Knoten brachten uns Wellen in Höhe von bis zu 7 Metern.
Von der Sonne geweckt erreichten wir Reykjavik. Island begrüßte uns mit dramatischen Landschaften und überraschend mildem Wetter. Reykjavik beeindruckte durch moderne Architektur, ein aufgeräumtes Stadtbild und entspannte Atmosphäre. Die Hallgrímskirkja mit ihrem Turmblick, das Konzerthaus Harpa mit seiner gläsernen Fassade und die Promenade mit Streetart und kleinen Geschäften machten die Hauptstadt sympathisch und vielseitig. Im Perlan-Museum erlebten wir künstliche Gletscher, Polarlichter-Simulationen und eine faszinierende Ausstellung über die geologische Entstehung Islands.
Unsere Tour mit „Meine Landausflüge“ führte uns an die Südküste der Insel. Der Skogafoss ist mit 60 Meter Fallhöhe und 25 Meter Breite beeindruckend. Island ist inzwischen ein Touristenmagnet. Es waren sehr viele Leute am Wasserfall.
Da bereits Start der Brutsaison der niedlichen Papageientaucher war, versuchten wir unser Glück. Die kleinen hübschen Tierchen leben auf dem Meer, nur zur Aufzucht des Nachwuchses begeben sie sich an Land. Höhlen in grasigen Gebieten dienen zur Aufzucht. Leider waren die beschaulichen Tiere noch nicht da. Der Ausblick auf die Bucht mit den faszinierenden Felsformationen war trotzdem ziemlich beeindruckend.
Der berühmte “Black Beach” ist für mich immer wieder ein besonderes Highlight. Der Strand Reynisfjara gehört zu den zehn schönsten Stränden der Welt. In den Bann zogen mich wieder Mal die Basaltsäulen am Strand.
Merklich kälter war es an unserem nächsten Stopp. Beeindruckend ist solch ein Eismassiv aber auch bedenklich, wenn man real sieht, wo sich der Gletscher noch vor Jahren befand. Eishungrige gingen an uns mit Pickel und Steigeisen gespannt auf “ihr Gletscher Abenteuer” vorbei.
Der Seljalandsfoss hat ebenfalls eine Fallhöhe von 60 Meter. Sonne und ein grandioser Regenbogen. Das Besondere bei diesem Wasserfall ist, dass dahinter hergegangen werden kann, aber bitte unbedingt an wasserfeste Kleidung denken.
Nach knapp 10 Stunden on Tour betraten wir wieder „unsere“ MS Amera. Es erwartete uns mal wieder ein sehr leckeres und hochwertiges Wahlmenü. Prima hat uns gefallen, dass es keine festen Speisezeiten gibt so wie freie Tischwahl.
Grundarfjörður mit dem bekannten Berg Kirkjufell war ein Paradies für Fotografen. Die Tour über die Halbinsel Snæfellsnes führte durch Lavafelder, vorbei an Mooslandschaften, Vulkankratern und schwarzen Stränden.
Aufgrund von starken Windböen im Hafen von Grundafjördur konnte unsere Anlandung nicht wie geplant am nächsten Morgen um 8 Uhr erfolgen. Glücklicherweise wartete der Fahrer des privat gebuchten Ausflugs. Bei solchen unvorhersehbaren Geschehnissen, ist man mit einem Reedereiausflug meist auf der sicheren Seite.
Grundarfjörður mit dem bekannten Berg Kirkjufell war ein Paradies für Fotografen. Die Tour über die Halbinsel Snæfellsnes führte durch Lavafelder, vorbei an Mooslandschaften, Vulkankratern und schwarzen Stränden. Idyllisch gelegen ist die Kirche Budir aus dem Jahre 1703 und ein beliebtes Fotomotiv. Bis 1930 war Budir ein bedeutender Handelsplatz.
Felstore sind das Merkmal von Arnarstapi. Wer auf der Halbinsel Snaefellsnes ist, sollte unbedingt der beeindruckenden erodierten schwarzen Steilküste einen Besuch abstatten.
Islandpferde konnten wir aus nächster Nähe sehen. Was für schöne Tiere es sind.
Nach einem schmackhaften Frühstück mit einer großen Brot- und Brötchenauswahl starteten wir von Isafjördur zum Dynjandi Wasserfall. Die Fahrtzeit ungefähr 45 Minuten. Wir fuhren durch lange Tunnel sowie durch Tundra entlang an Fjorden und Dörfern.
Die Westfjorde sind zerklüftet und fast 400 Kilometer von Reykjavik entfernt. Hierhin finden nicht viele Touristen den Weg, bekannt ist diese Gegend eher in Anglerkreisen. Der Hauptwasserfall bringt seine Wassermassen 100 Meter zu Fall und seine Entstehung verdankt er der letzten Eiszeit. Wie klein doch die Menschen im Gegensatz zum Wasserfall wirkten.
Auf dem Rückweg machten wir noch Stopp an einem weißen Sandstrand. Bei Sonnenschein, würde es hier etwas wie in der Karibik ausschauen, sagte unsere Reiseleiterin.
Wir gönnten uns eine kurze Pause auf der MS Amera mit Mittagessen, dann schlenderten wir noch kurz durch den Ort. Die Shoppingmöglichkeiten sind hier begrenzt. Es wurden u.a. Ausflüge für Walbeobachtung und eine Verkostung bei Einheimischen mit Schiff und Schlauchboot im Naturschutzgebiet Hesteyri angeboten.
Den Abend ließen wir in der Panoramalounge ausklingen. Die schroffe Bergwelt zog an uns wie ein TV-Film vorbei.
In Akureyri, der “Hauptstadt des Nordens”, stand eine Walbeobachtung auf dem Programm. Der moderne Katamaran brachte uns in eine Bucht, in der sich mehrere Buckelwale zeigten – majestätisch, ruhig, fast magisch
In Seyðisfjörður, einem pittoresken Ort mit skandinavischem Flair, standen bunte Holzhäuser entlang einer Regenbogenstraße. In einer Galerie entdeckten wir Kunst aus Treibholz und Lava. Eine Wanderung führte uns entlang eines rauschenden Baches zu einem Wasserfall.
Schafe, Schafe und Schafe so weit das Auge reicht
Die letzte Anlandung dieser 17-tägigen Seereise fand in Lerwick auf den Shetland-Inseln statt.
Per Taxi machten wir einen Ausflug bis zum Sumburgh Head Lighthouse. Dort stehen die Chancen für Papageientauchersichtungen sehr gut. Wir konnten insgesamt drei der niedlichen Tierchen sichten. Viele der Buntschnäbler waren auf dem Meer
Der Jarlshof ist eine bekannte archäologische prähistorische Stätte auf den Shetland Inseln, welche jedes Jahr viele Besucher anzieht. Wie in der Karibik fühlten wir uns als wir den tollen Strand St. Ninian sahen. Einige der Shetland Ponies hatten bereits Fohlen und die neugeborenen Lämmer waren einfach goldig. Seehunde, die sich in der Sonne am Sandstrand räkelten oder flink ins Wasser robbten, um auf Nahrungssuche zu schwimmen.
Die Shetland Inseln sind grün, grün und grün. 600.000 Schafe, keine Wälder und jede Menge wehende Ponymähnen sind unfassbar schön.
Als wir wieder zurück in Lerwick waren, erlebten wir eher ein Städtchen im Sonntagsschlaf. Dafür schmecke ein Bier der hiesigen Brauerei in einem Café außerordentlich gut.
Ein weiterer Seetag mit klassischen Veranstaltungen wie dem Galadinner, dem Abschiedscocktail und einer humorvollen Crewshow boten Gelegenheit, sich zu verabschieden und die Eindrücke Revue passieren zu lassen. Die Crew verwandelte den Außenbereich in einen bayerischen Biergarten auf hoher See. Am Nachtmittag gab es die Möglichkeit die Brücke zu besichtigen.
Am 13. Mai erreichte die MS Amera wieder Bremerhaven. Was bleibt, sind unzählige Erinnerungen an eine abwechslungsreiche, bestens organisierte Reise mit landschaftlicher Vielfalt, kulturellen Höhepunkten und dem bewährten Komfort eines Phoenix-Schiffes. Die Amera überzeugte in jeder Hinsicht: durch ihre elegante, persönliche Atmosphäre, das zuvorkommende Personal, ein hochwertiges gastronomisches Angebot und ein Publikum, das Entschleunigung und Qualität schätzt. Eine Kreuzfahrt für Entdecker, Genießer und Menschen, die Wert auf echte Erlebnisse legen.
Fotos: IDa