Anklageerhebung nach Tötung einer 31-jährigen Mutter auf offener Straße

Gegen einen 42-Jährigen, der am 29. April 2022 seine 31-jährige Ehefrau auf offener Straße in Berlin-Pankow mit 13 Messerstichen getötet haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun Anklage unter anderem wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen vor dem Landgericht Berlin erhoben.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen soll der Mann 2008 in Afghanistan die damals 17-Jährige nach islamischem Recht geheiratet haben. In den Folgejahren bis 2019 gingen aus dieser Ehe sechs gemeinsame Kinder hervor. Der Angeschuldigte soll in der Folgezeit sich ihm unterordnendes Verhalten erwartet haben.

In Deutschland soll die Getötete immer nachdrücklicher auf ihre Selbständigkeit gedrängt und schließlich auch die Scheidung gewünscht haben. Vorangegangen seien auch Körperverletzungen, von denen eine schließlich zu seinem Betretungsverbot der von der Familie bis dahin gemeinsam bewohnten Unterkunft geführt hat.

Mutmaßlich da sie sich seinen Vorgaben an eine gemeinsame Lebensführung widersetzte, angeblich Kontakte zu anderen Männern unterhielt, ihn angeblich die gemeinsamen Kindern nicht so häufig hat sehen lassen, wie von ihm verlangt, und er sich nicht zuletzt durch ihre Trennungs- und Scheidungsabsichten gekränkt gefühlt haben soll, soll in ihm der Entschluss gereift sein, dies letztlich mit ihrer Tötung zu sanktionieren.

Hintergrund
Passanten alarmierten am 29. April 2022 Rettungskräfte und Polizei nach Pankow.
Nach den ersten Angaben der Zeuginnen und Zeugen wurde eine 31-jährige Frau kurz vor 10 Uhr auf dem Gehweg der Maximilianstraße Ecke Mühlenstraße von einem Mann mit einem Messer attackiert und niedergestochen und verstarb am Tatort. Der 42-jährige Angreifer flüchtete zunächst, kehrte wenige Stunden später zum Ort zurück und wurde durch Einsatzkräfte festgenommen.