Adventliches Norwegen mit der Aida Nova erleben

AIDA Nova

Per Zug ging es für uns in die Hansestadt Hamburg. Der Winter hielt Einzug, und die Vorfreude auf eine adventlich-winterliche Reise war damit nun endgültig entfacht.

Das Einchecken am Cruise Terminal in Steinwerder verlief besser als gedacht. Immerhin gehen heute über 6000 Passagiere an Bord der Aida Nova. Für uns ist es die erste Hochseekreuzfahrt mit einem Schiff in dieser Dimension.

Bevor wir unsere Verandakomfortkabine auf Deck 14 bezogen haben, suchten wir uns eine kleine Stärkung und wurden im Streetfoodbereich mit Döner und Currywurst fündig. Vor dem frühabendlichen Ablegen zeigte sich Hamburg in einem schönen winterlichen Orange, mit der Elbphilharmonie und dem Michel in der Ferne.

AIDA Nova

Seetag zum Erkunden der 337 Meter Aida Nova

Den folgenden Seetag nutzten wir für eine Erkundung der 337 Meter langen Aida Nova. Besonders der große Tannenbaum im Innenpoolbereich, geschmückt im Meeresdesign, hat uns sehr gut gefallen. Ansonsten probierten wir ein, zwei Lokale und Bars aus. Immerhin verfügt die Aida Nova jeweils über 17 Stück; in der einen Woche werden wir bei Weitem nicht alles ausprobieren können, sondern müssen eine Auswahl treffen.

Nachmittags besuchten wir die Weihnachtsmarktstände auf der Aida Nova. Es gab tatsächlich einen kleinen Weihnachtsmarkt mit Paradiesäpfeln, Bratwurst, Waffeln und Glühwein. Mehrmals täglich fand eine Lichtshow auf Deck 16 am Bug statt – ‘Lichtermeer’ ist das Motto der Aida Nova für einige Wochen ab Mitte November.

Das grüne Gewissen der Aida Nova ist ihr LNG-Antrieb. Bisher haben nur 6 von 400 Kreuzfahrtschiffen einen LNG-Antrieb. Auf 20 Decks wird den Passagieren eine Menge Unterhaltung geboten: Live-Musik, Akrobatikshows und Varieté. Für Ruhe und Entspannung sorgen der Spa-Bereich oder die Bibliothek.

Es gibt eine Auswahl an großflächigen Buffetrestaurants, á-la-carte-Restaurants (mit zusätzlichen Getränkekosten) und Spezialitätenrestaurants (vollständig kostenpflichtig).

AIDA Nova

Eingetaucht in die Lebkuchenstadt

Unsere erste Landung in Norwegen führte uns in die Stadt mit den sieben Bergen, Bergen. Nach einer kurzen Internetrecherche stand für uns definitiv fest, dass der Besuch der Ausstellung “Pepperkakebyen” ein absolutes Muss war. Später planten wir eine Fahrt auf den Berg Fløyen mit der Standseilbahn, rechtzeitig zum Sonnenuntergang. Diese Reisezeit war perfekt gewählt, da die Kreuzfahrtschiffe im Sommer, Frühjahr und Herbst bereits abgefahren sind. Also wollten wir unbedingt die Gelegenheit nutzen, den Fløyen zur richtigen Zeit zu besuchen.

Nach anderthalb Kilometern Fußweg erreichten wir das Kode Permanten Zentrum in Bergen. Es war leicht zu finden, und die Norweger waren stets hilfsbereit. Der Eintritt kostete ungefähr 13 Euro und konnte, wie fast überall in Norwegen, mit Kreditkarte bezahlt werden. Nachdem wir den Eintritt gezahlt hatten, tauchten wir in eine Welt aus duftenden Lebkuchenhäusern, Autos, Kirchen, Fußballstadien, Schiffen, Brücken, Wohnhäusern und vielem mehr ein. Es war ein beeindruckender Moment – einfach fantastisch.

Auch in anderen norwegischen Städten gibt es Lebkuchenstädte, aber die in Bergen ist weltweit die größte. Sie wird von Kindergärten, Schulen und Altenheimen gebaut. Wir fühlten uns in eine andere Welt versetzt und konnten uns gar nicht sattsehen – ein wirklich traumhaftes Erlebnis, das wir nur empfehlen können.

AIDA Nova

Faszination des untergehenden Sonnenlichts

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir schnell die Talstation der Fløyen-Bahnen. Wir konnten sofort elektronische Tickets erwerben, da es keine Warteschlangen gab. Die Tickets können an Automaten problemlos selbst gekauft werden. Innerhalb weniger Minuten brachte uns die Standseilbahn auf den 320 Meter hohen Fløyenberg. Ja, wir waren pünktlich zum Sonnenuntergang oben angekommen. Es lag Schnee, und es war bereits ziemlich kalt. Aufgrund von Vereisung waren die Aussichtsplattformen leider nicht begehbar. Die Kulisse war dennoch atemberaubend: Bergen in der Abenddämmerung.

Als die Sonne hinter den Bergen verschwand, wurde es merklich kälter, und es war Zeit, mit der Bahn wieder hinunterzufahren. Zuvor besichtigten wir noch kurz den verschneiten Trollskogen, eine Art Märchenwald auf dem Fløyen.

Bevor wir zum Schiff zurückkehrten, machten wir noch einen Abstecher zu den weihnachtlich beleuchteten Häusern von Bergen Bryggen. Natürlich durfte auch ein Besuch im Julehuset nicht fehlen. Es war schön, sich dann wieder auf der Aida Nova aufzuwärmen und etwas Leckeres zu essen. Während des Ablegemanövers teilte der Kapitän mit, dass die Chance, derzeit in diesen Gefilden Polarlichter zu sehen, recht gering sei. Die Durchsagen des Kapitäns waren äußerst informativ und gut verständlich.

Zum Abendessen wählten wir ein kleines Buffetrestaurant mit asiatischen Speisen aus. Da es dort nicht viele Plätze gibt, empfiehlt es sich, rechtzeitig zur Öffnung da zu sein. Alternativ gibt es auf Deck 5, 6 und 7 die Buffetrestaurants Bella Donna, Yachtclub und Marktrestaurant. Als Nachteil des Buffetrestaurants “East” empfanden wir, dass es dort sehr belebt war, ähnlich einem Bahnhof, da viele Passagiere dorthin gingen, um eines der großen Buffetrestaurants zu besuchen.

Bierbrauerkunst auf hoher See Die inkludierten Spezialitätenrestaurants sowie zahlungspflichtige Restaurants erfordern eine vorherige Reservierung. Auch die Getränkepakete können in der Light- oder Komfort-Variante im Voraus gebucht werden. Wir haben keines benötigt. Im Brauhaus sind die Brauspezialitäten nicht inkludiert, und während Landgängen bevorzugen wir gerne landestypische Lokale. Zum Brauhaus: Anfangs schien es mir ungewöhnlich – ein Brauhaus auf einem Schiff auf hoher See, egal in welchem Land ich mich befinde; es erschien unpassend. Jedoch wurde eine angenehme Atmosphäre geschaffen, und die mit Meerwasser gebrauten Biere waren sehr gut! Es hat uns gefallen, obwohl unsere Meinung irgendwie bestehen blieb, dass es ungewöhnlich wirkt.

Das Brauhaus und das Best Burgers gehören ebenfalls zu den Spezialitätenrestaurants (mit Bedienung) und erfordern keine vorherige Reservierung, was wir als angenehm empfanden. Das Interieur der Restaurants und Bars ist sehr stilvoll und modern.

Für unsere Bedürfnisse sind die Pools auf einem so großen Schiff etwas zu klein geraten. Es gibt viele überdachte Pools und nur einen nicht allzu großen Außenpool sowie einige Whirlpools. Für Reisen in wärmere Destinationen wäre dieses Schiff nicht unsere erste Wahl. Es scheint eher für Familien mit kleinen Kindern ausgelegt zu sein, mit Wasserrutschen und vielen Sitz- und Liegemöglichkeiten. Im Innenpoolbereich am Heck kann man klettern, und es gibt einen Rund-Hochseilparcours für die Passagiere.

Weiße Pracht auf dem Balkon Als wir am nächsten Morgen erwachten, begrüßte uns etwas Schnee auf unserem Balkon. Etwas Schneefall wäre schön, wenn wir in Kristiansand und Oslo auf dem Weihnachtsmarkt sind. Das passt einfach gut. Nachdem wir 313 Seemeilen zurückgelegt hatten, legten wir in Stavanger an, direkt vor der Altstadt “Gamle Stavanger”. In Stavanger gibt es Möglichkeiten für Ausflüge, wie eine Wanderung zum bekannten Preikestolen, eine Bootstour oder Rib-Boottour in den Lysefjord, um den Preikestolen vom Wasser aus zu sehen, sowie einen Besuch im Öl-Museum, der ebenfalls empfehlenswert ist.

Auch in Stavanger erkundeten wir zu Fuß die Gegend. Wir schlenderten durch die weißen Holzhäuser der Altstadt, besuchten Souvenirläden und bummelten durch die Einkaufsstraße bis zum Öl-Museum. Das Wetter war traumhaft mit blauem Himmel und erträglicher Kälte. Auf dem Außendeck 8 der Aida Nova lagen morgens fast 10 Zentimeter Neuschnee.

Ein Norweger empfahl uns, für einen Kaffee ins älteste Haus der Stadt zu gehen. Es war charmant altmodisch eingerichtet, und wir machten dort eine Pause. Die Straßen und Gassen waren festlich geschmückt, sodass wir in der einsetzenden Dämmerung noch einmal dorthin zurückkehrten. Noch vor Einbruch der Dunkelheit, gegen 16:30 Uhr, waren wir zurück auf dem Schiff. Auch dies war wieder ein toller Tag in Norwegen.

Kristiansand erreichten wir am nächsten Morgen in der Morgendämmerung. Die Fähren nach Dänemark legten gerade ab, als ich die Balkontür öffnete. Schnee lag auf den Straßen und Gehwegen. Wir machten uns winterfest und gingen von der Aida Nova. Draußen vor dem Schiff war ein ausgestopfter Elch aufgestellt. Natürlich legten wir auch einen Fotostopp ein, genauso wie einige der Passagiere. Auf dem Weg zu Fiskebrygga kamen wir am Kilden Theater und Konzerthaus vorbei. Wie der Kapitän bereits in der morgendlichen Durchsage mitteilte, sollten die Passagiere auf das Spiegelbild der Aida Nova achten. Ein wirklich tolles Fotomotiv, ja.

Fiskebrygga selbst vermittelt DAS typische Norwegenbild eines Reisekatalogs. Rote flache Holzbauten, Wasser, Brücken. Ich bin schon gespannt darauf, wie es heute Abend dort mit der Weihnachtsbeleuchtung aussieht. Eine kleine Galerie mit einer niedlichen Wichtelausstellung lädt zum Besuch ein, und natürlich besuchten wir den Fischmarkt. Es sind ungefähr 20 Gehminuten bis in die Innenstadt von Kristiansand. Die Straßen waren verschneit, und wir waren beeindruckt von dem kleinen zugefrorenen Hafenbecken, an dem wir vorbeikamen.

Die Fußgängerzone selbst war komplett schneefrei, und der Weihnachtsmarkt war zum Teil schon geöffnet. Er befindet sich an der neugotischen Domkirche. Die Steinkirche ist das älteste Gebäude der Stadt. Am Marktplatz gibt es auch eine Eisbahn und die Möglichkeit für Eisstockschießen. Posebyen ist der historische Stadtteil von Kristiansand. Nicht weit vom Marktplatz sollte ein Bummel durch die weiß gestrichenen Holzhäuser nicht fehlen. Man kann sich nicht verlaufen, da Posebyen nach amerikanischem Vorbild im Schachbrettmuster angelegt wurde. Für einen Cappuccino kehrten wir in das Café „Teateret“ ein. Das Café ist sehr modern, das komplette Gegenteil unserer Pause in Stavanger. Die Getränke sind ausgezeichnet, jedoch gibt es im Angebot keinen Kuchen. Wir sind hier und die Einheimischen feiern schon weihnachtlich, während wir draußen die vielen Passagiere mit und ohne Kinderwagen vorbeiziehen sehen.

Weißes Kleid für Oslo

Oslo – nun erwartete uns eine Großstadt, DIE Hauptstadt von Norwegen. Zunächst konnte ich damit nicht allzu viel anfangen, da die anderen Städte recht idyllisch und ruhig wirkten, obwohl sie auch nicht gerade klein sind. Wir legten in Aker Brygge an, bei der schönen neuen Hafenpromenade. Schon von weitem waren leuchtende Tannenbäume in dem noch dunklen Morgen zu sehen. Auch hier hatte der Winter seine weiße Pracht über die Stadt, Straßen und den Hafen gelegt. Wir frühstückten, während die Color Line aus Kiel kommend einlief. Für unseren Landgang zogen wir uns warm an. Auch hier gab es wieder jede Menge Souvenirs direkt vor dem Schiff an der Pier zu kaufen. In Oslo ist es anders und gut, dass die Busse, Taxen und Hop-On-Hop-Off-Busse direkt zum Schiff fahren können; für gehbehinderte Passagiere gut zu wissen.

Vom Schiffsanleger bis zur Karl-Johans-Gate in der Stadt sind es ungefähr 1,6 Kilometer. Wir gingen durch das Hafenviertel, wo etwa 6.000 Menschen arbeiten und 900 wohnen. Dieses Areal zählt zu den besten und teuersten Büroflächen der letzten 25 Jahre.

Vorbei am Osloer Rathaus erreichten wir die Karl-Johans-Gate. Einen Abstecher zur Oper machten wir nicht, da wir die Zeit auf dem Weihnachtsmarkt verbringen wollten, was unser Hauptfokus des Landgangs war.

AIDA Nova

Hyggelig in der Großstadt Wir besuchten das verschneite königliche Schloss und machten in einem Café eine Pause, bevor wir zum „Jul i Vinterland“-Weihnachtsmarkt bei der Eisbahn Spikersuppa gingen. Es war noch relativ hell, als wir durch den Weihnachtsmarkt spazierten. Besonders gefielen uns die leuchtenden Lichterbögen. Insgesamt war es hier viel gemütlicher als in deutschen Großstädten. Der Schwerpunkt lag nicht ausschließlich auf Verzehrständen, sondern mehr auf Mützen, Schals und Socken. Aber auch das nationale Geburtstagsgebäck Kransekake konnte hier erworben werden. Außerdem gab es Glögg und Glühwein; letzterer hat Alkohol und kostet umgerechnet 9 Euro pro Tasse.

Direkt gegenüber vom königlichen Schloss befindet sich das Osloer Parlament „Stortinget“. Kompakt und gut zu erreichen. Wir warteten bis zur Dämmerung, um dann erneut über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Auf dem Rückweg zum Schiff bummelten wir wieder durch Aker Brygge. Die beleuchteten Masten der im Hafen liegenden Segelboote waren schön anzusehen. Das absolute Highlight befand sich jedoch fast direkt bei der Aida Nova: ein Baum mit Blättern, der seine Farben wie ein Chamäleon wechselte – das hatten wir zuvor noch nie gesehen.

Oslo hat uns als sehr sauber und modern überrascht. Gerne kommen wir wieder, auch zur Adventszeit. Zurück auf der Aida Nova konnten wir uns in der geräumigen Verandakabine wieder aufwärmen und unsere Eindrücke wirken lassen. Wir hatten einen Tisch im French Kiss gebucht und genossen entspannt unser Essen. Die Nachttische sind hier wirklich bewundernswert.

Nach einem entspannten Seetag erreichten wir nach sieben Tagen wieder Hamburg. Die Ausschiffung verlief problemlos: Entweder wurden die Koffer vor die Kabine gestellt oder man brachte sie eigenhändig von Bord.

Fotos: Ida